- Trauerkleidung.
- Trauerkleidung.Bis ins Altertum reicht die Sitte zurück, Trauer durch die Farbe der Kleidung auszudrücken. Griechen und Römer trugen ihre gewohnte Alltagskleidung in dunklen Farben oder Schwarz. Andere Trauerfarben sind Gelb im alten Ägypten, Hellgrau oder Weiß (Indien, China, Japan), auch Rot und Violett (Vorderer Orient). - Eine klar definierte Trauerkleidung war dem Mittelalter fremd, doch waren auch hier Schwarz und Weiß Farben der Trauer. Am ehesten sind umhangartige Mäntel und bei den Männern schwarze, bei den Frauen weiße, zunächst nicht von der üblichen Kirchgangshaube unterschiedene Kopfbedeckungen als Bestandteil einer sich im 15./16. Jahrhundert v. a. bei den Oberschichten herausbildenden Trauerkleidung auszumachen. Kapuzenartige »Klagkappen« als Extremform der spätmittelalterlichen Gugel verhüllten fast vollständig das Gesicht. In der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts leiteten schwarze Barette und Hüte über zu einer modisch orientierten Trauerkleidung, die v. a. bei fürstlichen Begräbnissen einem exakt definierten Zeremoniell folgte. Den Kleiderordnungen vergleichbar regelten Leidordnungen die für Trauerkleidung zugelassenen Materialien, Farben, Macharten, Kosten u. a. - Im 17. und 18. Jahrhundert blieben Schwarz und Weiß die bestimmenden Trauerfarben, im 19. Jahrhundert setzte sich analog zur weißen Brautkleidung die schwarze Trauerkleidung durch, wie Schwarz auch die Trauerfarbe der Volkstrachten war. Zur schwarzen »Volltrauer« kam in den Phasen der »Halb-« und »Vierteltrauer« erneut das Weiß. In schwarzer Kleidung, die heute jedoch nicht mehr durchgängig zu beobachten ist, sowie Schleier und Trauerflor haben sich Farbzeichen und Elemente der Verhüllung als traditionelle Bestandteile der Trauerkleidung bis in die Gegenwart erhalten.G. Wagner: Beitr. zur Entwicklung der Trauertracht in Dtl. vom 13. bis zum 18. Jh., in: Waffen- u. Kostümkunde, Bd. 11 (1969);L. Taylor: Mourning dress (London 1983);E. Heller-Winter in: Die letzte Reise. Sterben, Tod u. Trauersitten in Oberbayern, hg. v. S. Metken, Ausst.-Kat. (1984);H. Stubbe: Formen der Trauer (1985);
Universal-Lexikon. 2012.